Geistertanne

Geistertanne


Ca. 50 Meter vom Schützenhaus in der Grube Rosa befindet sich die„Geistertanne“. Dieser schöne alte Nadelbaum ist zwar kein offizielles Naturdenkmal, aber er ist einzigartig. Er hat ca. 130 – 170 Jahre lang ungehindert wachsen können und eine besondere Eigenart und Schönheit entwickelt. Der Stammumfang beträgt 3,48 Meter. Die Höhe des Baumes wird auf ca. 25- 27 Meter geschätzt.

Für uns Wallmenrother ist er ein Zeichen und Symbol für Beständigkeit und unser Naturbewusstsein. Um den Baum ranken sich aber auch Geschichten, z.B. von schönen hinaufkletternden Mädchen. Eine Geschichte zur Namensgebung gibt es auch:
In meiner Jugend war die Grube Rosa („off da Rus“) unser Spielplatz. Die natürliche Grenze zum jetzt bewohnten Gebiet im Süden (Haus Fröhlich) war eine Halde (Wall) von Abraum aus der Grube, bewachsen mit Birken. Das war die ,,Haal“. Dem gegenüber befand sich im Norden, oberhalb der jetzigen Furt ein Born im Bach, bestehend aus einer eingegrabenen Kipplore aus der Zeit des Bergbaus. Die Geistertanne stand im dichten Gestrüpp und diente uns Kindern als Versteck und als Kletterbaum, dessen Besteigung schon eine Portion Mut erforderte. Aber es war für uns Kinder verpflichtend den Baum zu ersteigen, wollte man ,,dazu gehören“. Als Beweis der “Erstbesteigung“ musste der Name in der Spitze des Baumes eingeritzt werden. Unsere Eltern machten sich natürlich Sorgen, dass wir beim Klettern vom Baum fallen könnten. Daher erteilten alle Eltern Ihren Kindern ein Verbot auf den Baum zu klettern. Um das Ganze noch gefährlicher erscheinen zu lassen, wurde uns vor der anstehenden ,,Erstbesteigung“ erzählt, in dem Wipfel des Baumes würden Geister wohnen. Die älteren Kinder unterstützen diese Aussagen unserer Eltern, um uns jüngeren noch zusätzlich Angst zu machen, wenn wir uns vor der ,,Erstbesteigung“ befanden. Wenn dann noch der Wind durch das Geäst blies, war ein Rauschen unter dem Baum zu vernehmen. Dann hieß es: ,,Hört Ihr die Geister in der Tanne?“ Wenn wir uns (die ,,Erstbesteiger“) trotzdem nicht davon abhalten ließen in den Baum zu klettern, hatten wir die Mutprobe bestanden und gehörten zu den älteren Kindern dazu und waren somit richtige ,,Hollekinder“. (von Franz-Josef Holschbach).

Der Platz an der Geistertanne wurde Ende 2013 durch den Bauhof und den Heimatfreund Franz-Josef Holschbach zum Verweilen neu gestaltet.