Glockenhaus
Das genaue Alter des "Glockenhäuschens" ist nicht bekannt. Untersuchungen gehen von einem Baujahr um 1660 aus. Es ist ein im Grundriss fast quadratischer Baukörper mit einer tragenden Konstruktion aus Eichenfachwerk (ehemals Lehmausfachung), sowie einem Kellergeschoss aus Bruchsteinmauerwerk. Es wird geprägt von einem aufgesetzten Glockentürmchen und einem kleinem Anbau aus dem 19. Jahrhundert. Das Satteldach des Gebäudes ist mit Naturschiefer eingedeckt. Das Gebäude wurde stets stil- und fachgerecht renoviert und befindet sich daher in gutem Zustand. 1981 wurde das Glockenhaus unter Denkmalschutz gestellt. Es diente nach der Erbauung dem Dorfhirten als Wohnung, danach war es häufiger Quartier für in Not geratene Menschen. Zuletzt wurde es bis 1987 bewohnt. 1989 erhält es bei einer grundlegenden Sanierung seinen jetzigen Charakter. Heute dient das Wahrzeichen des Dorfes als Versammlungs- und Besprechungsraum.
Während des 2. Weltkrieges musste die alte Gemeindeglocke zur Einschmelzung abgegeben werden. Diese Glocke war im Jahre 1891 aus dem Metall der älteren zersprungenen Glocke gegossen worden. Leider ist über das Alter dieser Glocke nichts bekannt. Die heutige Glocke wurde bei der Renovierung 1947 beschafft. Bis zur Einweihung der Kirche 1967 wurde die Gemeindeglocke regelmäßig zu den Tageszeiten und bei Sterbefällen geläutet. Heute erklingt sie -nach altem Brauch- zumindest immer in der Silvesternacht.
Traumöglichkeit im Glockenhaus in Wallmenroth
Seit Dezember 2006 besteht auch die Möglichkeit Trauungen außerhalb des Standesamtes in Betzdorf durchzuführen. Nach der erforderlichen Genehmigung durch die Kreisverwaltung Altenkirchen wurde das historische Glockenhaus in Wallmenroth für Trauungen bestimmt. Somit können in einem wunderschönen historischen Ambiente Trauungen vollzogen werden.
Die erste Eheschließung fand bereits am 06. Dezember 2006 statt.
Möchten auch Sie im Glockenhaus in Wallmenroth heiraten? Dann vereinbaren Sie einfach einen Termin mit dem Standesamt und sprechen Sie weitere Details ab.
Holzskulpturen im Glockenhaus
Zu Beginn stand die Idee, die übrig gebliebenen, bis zu 400 Jahre alten Balken aus dem Inneren des Häuschens zu verwenden. Dieses Vorhaben versuchte man nun mit dem Entwurf einer plastischen Gestaltung zu verbinden. Der Entwurf sollte etwas "Wallmenroth-typisches" darstellen. Was ist chrakteristisch für Wallmenroth? Es ist ein hübsches kleines Dorf- eines wie so viele andere auch und doch besitzt jeder Ort etwas Einmaliges. Sehr schnell kommt einem bei diesen Überlegungen in den Sinn, dass das Glockenhaus selbst das Wahrzeichen von Wallmenroth ist. Und mit dem Glockenhaus seine ursprüngliche und auch seine heutige Funktion.
So ist das zentrale Thema der Skulpturen-Gruppe das Glockenläuten und was damit in Gang gesezt wurde.
Es folgen noch einige kurze Anmerkungen zu den einzelnen Figuren (Skizzen: siehe dazu Galerie unten).
Wie in der Skizze 1 und 3 zu sehen ist, werden die Figuren, die aus den Eichenbalken entstanden sind, in die Raumarchitektur und insbesondere in den aus Stützbalken bestehenden Raumteiler, eingegliedert.
I. Zu der Figur I (Skizze 1 u. 3):
Der Läutende, der Mensch der am Glockenseil zieht und damit mehr auslöst, als den Ton der Glocke laut werden zu lassen.
II. Figur II (Skizze 3) entfällt.
III. Figur III (Skizze 2 u. 3):
Die weibliche Figur, die sich aus dem Fenster lehnt, steht für oder besser symbolisiert das (familiäre) Innenleben in der Geschichte des Glockenhäuschens.
Man glaubt es kaum, aber in diesem winzigen Haus haben sogar kinderreiche Familien gelebt. Bis vor einigen Jahren ist das Glockenhaus als Wohnraum genutzt worden.
Die aus dem Fenster schauende Frau soll auch etwas von der heimeligen Wärme und Gemütlichkeit ausstrahlen, die das kleine Fachwerkhaus besitzt.
IV. Die Figurengruppe auf dem unteren Balken (Skizze 1 u. 3):
Diese Ansammlung von Menschen steht für jegliche Zusammenkünfte, die das Läuten der Glocke bewirkt hat und auch noch bewirkt. Zu denken ist hier an die alljährlichen Treffen zur Jahreswende, wie auch an vergangene Zeiten, in denen das Glockenläuten zu bestimmten Anlässen einstimmte (z.B. zu Beerdigungen, Hochzeiten, ...). So ist das renovierte Fachwerkhaus heute ebenso ein Treffpunkt für Fraktions-, Ausschuss- und Gemeinderatssitzungen.