Einweihung einer Mariengrotte in Wallmenroth
Viele haben sich eingebracht und mit ihrem Engagement dafür gesorgt, dass die Mariengrotte jetzt in neuem Glanz erstrahlt.
Nach der Renovierung der Mariengrotte und des Umfeldes ist der kleine Gebetsort am Samstagnachmittag bei einer Andacht eingeweiht und gesegnet worden. Der Bürger- und Heimatverein Wallmenroth hat hier mit fleißigen Helfern und Mitteln aus dem Leader-Programm ein idyllisches Kleinod geschaffen, einen Ort für innere Einkehr, Ruhe und Gebet.
Die Mariengrotte diente dazu schon, als vor mehr als 70 Jahren christliche Jugendliche aus Wallmenroth die Marienstatue in dem Felsvorsprung aufstellten und so einen Rückzugsort für das stille Gebet geschaffen hatten. „Im Laufe der Zeit verlor sich die Geschichte der Mariengrotte“, heißt es auf dem Liedblatt, das zum Mitsingen und zur Erinnerung verteilt wurde.
In Vergessenheit geraten, wurde der Ort 2009 wieder hergerichtet, berichtete Beate Michel, Vorsitzende des Bürger- und Heimatvereins. Damals wurde anlässlich der Bergprozession an Erntedank von der Kirche zum Bergkreuz ein Umweg zur Mariengrotte eingelegt: Diakon Bernd Molzberger segnete die von ihm gestiftete Keramikfigur. Die alte Marienfigur ist verschollen.
Der etwa 50 Meter lange Zugang von einem Waldweg zur Grotte war steil und von einem Handlauf gesäumt, der allerdings nicht mehr seiner Funktion gerecht wurde. Auch ein paar Treppenstufen auf dem steilen Abschnitt waren marode. Viele Wallmenrother seien auf den Verein zugegangen und hätten angeregt, hier etwas zu machen, berichtete Michel. Der Verein erkannte den Handlungsbedarf und stellte einen Antrag für das Leader-Projekt – und als eines von sechs Projekten wurde man mit 2000 Euro gefördert. Nun konnte der Verein loslegen: Die Betonstufen wurden entfernt, der steile Weg gefälliger gestaltet. Es wurde ein Geländer aus Eichenholz errichtet. Zwischen den Pfosten wurden große Natursteinblöcke drapiert. Die marode Bank wurde ersetzt, vor der Grotte steht jetzt eine Gebetsbank. Schließlich wurden noch 15 Kubikmeter Hackschnitzel ausgebracht.
„Es hat dabei das dreijährige Kind mit seiner kleinen Schubkarre genauso mitgemacht wie Jugendliche und Erwachsene bis ins hohe Alter“, freute sich Michel. An den ersten zwei Samstagen im Oktober wurde all das gestemmt. „Es ist ein tolles Kleinod entstanden“, sagte Michel, die herausstellte, dass viele aus dem Dorf den Ort mit ihrer Kindheit verbinden. So habe ihr jemand berichtet, dass auf dem Weg zur Kartoffelernte am Bergkreuz an der Mariengrotte gebetet worden sei. Viele Wallmenrother würden diesen Ort nutzen, sagte Michel.
Eingerahmt von den Messdienern, hielt Diakon Hans Benner die Andacht und segnete „den Ort des Gebetes und des Glaubens“ neu ein. Der Diakon lenkte den Blick auf die „Fürsprecherin am Thron Gottes“ und stellte heraus, dass auch die Mariengrotte ein Ort sei, an dem „wir Kraft und Trost für unser Leben“ finden können, an einem Rückzugsort in der Natur. Als er die Segnung mit Weihwasser vornahm, sangen alle das Lied „Wunderschön Prächtige“. Michel entrichtete ihren Dank an alle, die bei der Umsetzung des Projektes unterstützt und auf vielfältige Weise geholfen haben: „Das ist Dorfgemeinschaft.“
Die Mariengrotte ist gut ausgeschildert: Vom Parkplatz am Friedhof sind es noch 300 Meter bis zu dem Gebetsort. Nach 250 Metern weist ein Schild auf die letzten Meter bis zur Grotte, die nun auch für ältere Menschen wieder erreichbar ist.
Die Grotte liegt im Übrigen im Hauberg Wallmenroth. Es sei ein Gestattungsvertrag vereinbart worden, und der Heimatverein wird sich um die Pflege der Mariengrotte kümmern.
(Quelle; SZ, 22.10.2018)