"Pflichttreue bis zum Tode" ist das Kapitel in dem Buch "Wilddieberei und Förstermorde" überschrieben. Sehr genau wird hier geschildert, wie am 3. Juni 1919 der 47 Jahre alte Staatsförster Hermann Schulte in Wallmenroth erschossen wurde. "Der pflichttreue Beamte war in dieser für einen Forstbeamten gefährlichsten Zeit scharf hinter den Wilderern her." Wilderer zeigte er an. Sein scharfes Vorgehen zog ihm den Hass zu. Es wurde ihm hinterbracht, dass man ihn hinterrücks erschießen wolle.
Der Beamte, Vater von vier Kindern, trat am 3. Juni 1919 einen Reviergang bei Wallmenroth an. Davon kehrte er nicht zurück. Am anderen Vormittag (sogar Wallmenrother Schüler begaben sich mit ihrem Lehrer auf die Suche im Wald, so wird erzählt), wurde Schulte im Lotterbachtal erschossen aufgefunden. Um den Mörder zu ermitteln wurde eine Belohnung von 3000 Reichsmark ausgsetzt. Trotz intensiver Ermittlungen fand man keinen Täter. Die Sache geriet in Vergessenheit.
Doch Ende Januar 1920 gab es einen Hinweis auf zwei Hilfsarbeiter (32 und 30 Jahre alt) der Bahn. Bei den Angehörigen und Bekannten der beiden war schon lange bekannt, dass diese die Wilderer waren, die auf den Förster geschossen hatten. Beide Personen hatten im Revier wiederholt gewildert. Am Mordtag schoss einer der Bahnarbeiter einen Rehbock. Das hörte der Förster, der einen Wilderer erntdeckte. Er schoss auf den Wilderer. Der Schrotschuss traf ihn in Gesäß und Hand. Diese Verletzungen kurierte der Wilderer selbst aus. Nicht bemerkt hatte der Förster den zweiten Wilderer. Dieser gab den tödlichen Schuss ab.
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